Um den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften in Deutschland auszugleichen, wäre eine jährliche Zuwanderung von 400.000 Arbeitnehmern erforderlich. Allerdings sind viele derjenigen, die aus dem Ausland in die Bundesrepublik kommen, oft schnell wieder weg. In einer Studie des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung Tübingen im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit, die fast 1.900 ausländische Arbeitskräfte über Facebook befragte, gab es große Beschwerden über mangelnde soziale Integration. Zwei von drei qualifizierten Arbeitskräften aus Nicht-EU-Ländern gaben an, in Deutschland Diskriminierung aufgrund ihrer Herkunft erfahren zu haben. Es gab auch Beschwerden darüber, dass ihre berufliche Qualifikation nicht angemessen anerkannt werde. Das starre deutsche Aufenthaltsrecht ist besonders problematisch für Migranten aus Nicht-EU-Ländern.
Wenn man berufliche Möglichkeiten, Einkommen und Steuern, Zukunftsperspektiven, Unterstützung für Familienangehörige, das Arbeitsumfeld, Vielfalt und Lebensqualität sowie Einreise- und Aufenthaltsrechte betrachtet, belegt Deutschland unter den 38 OECD-Ländern nur den 15. Platz. Die folgende aktuelle OECD-Studie zeigt deutlich, dass Deutschland an Attraktivität für ausländische Fachkräfte verloren hat.
Die Meinung der Migrationsforscherin Naika Fourutan aus Berlin, die auch als Professorin an der Humboldt-Universität lehrt, stimmt mit dieser Perspektive überein. Sie sagte auf einer Konferenz der SPD-Fraktion, dass es nun “statistische Realität” sei, dass viele ausländische Fachkräfte “schnell wieder weg sind”. Darüber hinaus kommen andere führende Länder gar nicht mehr. Eine aktuelle OECD-Studie bestätigt, dass Deutschland seine Anziehungskraft auf ausländische Fachkräfte deutlich eingebüßt hat.
Dieser Befund ist alarmierend und die Bundesregierung Deutschlands muss schnell handeln, um den Arbeitsmarkt stabil zu halten.
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